Das Ende der Ehe: Die Lösung zur Gleichberechtigung?
Und darum geht´s bei "17Ziele - der Podcast" ...
Emilia Roigs Thesen klingen provokant: Eine Welt ohne Ehe – da würde die Liebe definitiv mehr Platz haben. Sowie die patriarchalische Logik und gegen Frauen gerichtete Unterdrückungsstrukturen zum Einsturz bringen. Die Ehe stehe konträr zur wirklichen Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, weil sie auf dem Konzept von Besitz und Kontrolle der Frauen beruhe. Und zugleich den großen gesellschaftlichen Wert und die faire Verteilung der Care Arbeit verschleiere – zulasten der Frauen.
Ehe als institutionalisierte Ausbeutung der Frau
Im 17Ziele Podcast spricht Moderator Felix Seibert-Daiker mit der promovierten Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Emilia Roig darüber, ob die Abschaffung der Ehe eine Lösung zur Gleichberechtigung sein kann. Zugleich geht es darum, wie sich strukturelle Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern überwinden lassen.
Die renommierte Expertin für Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Antidiskriminierung plädiert für radikale Veränderungen und macht deutlich, warum für sie auch Spiritualität dazu gehört. Das ist auch Thema ihres neuen Essays „Lieben“, der nun als Buch erschienen ist. Darin verknüpft Emilia Roig, die in einem Vorort von Paris als Tochter eines jüdisch-algerischen Vaters und einer aus Martinique stammenden Mutter aufwuchs, das Private mit dem Politischen.
Ich mag die romantische Liebe
Emilia Roig fordert uns auf, gründlich über die Ursachen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nachzudenken: „Wir sind manchmal zu schnell, Probleme lösen zu wollen, ohne zu verstehen, woher die Probleme kommen.“ Für sie ist die Ehe ein Kernproblem, geschaffen und fest verankert als institutionelle Ausbeutung der Frau. Die Ehe sei keine freie Entscheidung, da es keine Alternativen gebe. Es gelte also Alternativen zu schaffen, welche gegenseitige Absicherung ohne Abhängigkeiten ermöglichen. Ihr ist klar, dass ihre Forderung nach einer Abschaffung der Ehe auf große Widerstände trifft, bei nahezu allen Männern wie bei vielen Frauen. Weil dies „eine tiefe Infragestellung unseres Systems bedeutet. Aber nur dann gibt es Platz für Neues“, sagt sie. Und dieses Neue ist für sie mehr Freiheit für Frauen und die Gesellschaft. Freundschaften bspw. würden einen viel höheren Stellenwert erhalten. Es würde mehr Platz für die Liebe in all ihren Facetten geben. Denn darum geht es, so überraschend es klingt, Emilia Roig eben auch: „Ich mag die romantische Liebe.“
Seid ihr neugierig auf das ganze Gespräch mit Emilia Roig geworden?
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